Blasphemie eines Irren

Carsten Bülow
Carsten Bülow

Monolog von Franz Werfel

Mit Carsten Bülow     

Regie: Stefan Schroeder

Premiere am 3.10.2014

Theater im Depot, Dortmund

Termine

 

Ein Mann empfängt Besucher in bescheidenem Rahmen: Sie nennen ihn den „Irren“, doch er möchte lieber, in aller Zurückhaltung, „Herr Gott“ genannt werden. Wer oder was er ist, dieser außergewöhnliche Herr mit dem selbstbewussten Auftreten und der eindrucksvollen Kenntnis über Menschen, Welt und Werte, ist die entscheidende Frage: Hat doch der „Irre“ eine komplexe Sicht auf die Welt, in der er nun einmal, man glaube ihm oder nicht, als Gott tätig ist - und das immerhin seit Jahrtausenden, in denen er alles sah, alles hörte, ihm nichts erspart blieb... was für eine Lebensklugheit.

 

Doch dem „Irren“ geht es nicht ums Belehren, nein, er wirbt um Verständnis, er gesteht und erkennt, er windet und überwindet sich, und er weiß zu scherzen und zu unterhalten. Im Angesicht des von ihm selbst erschaffenen Ebenbildes kehrt er sein Innerstes nach außen und erträgt sein schweres Schicksal nicht zuletzt dank einer großen Leidenschaft: Der Musik...

 

Zeitgenossen beschreiben den Autor Franz Werfel als einen Spötter und Zyniker mit ironischem Witz, der gern Anekdoten über seine Mitmenschen erzählte. Im europäischen Schicksalsjahr 1914 schrieb er die Erzählung „Blasphemie eines Irren“. Die monologisch verfasste Erzählung ist wie gemacht für eine Theaterinszenierung: Dicht und vielfältig, komisch und ernsthaft, sinnlich und musikalisch.